Die „Römerschanze“ im Wald bei Stopfen (400 m SW Latzelsberg, Plan Nr. 1179, 1180, 1184) ist ebenfalls noch gut erhalten, auch wenn sie an der Westseite als Sandgrube benutzt und dadurch teilweise zerstört wurde. Die Stopfener Schanze ist von längsovaler Gestalt (ca. 1140 m lang und 80 m breit) und ebenfalls mit einem Wall-Graben-System umgeben. Es handelt sich dabei aber nicht um einen frühmittelalterlichen Ringwall. Die Wallanlage diente in unruhigen Zeiten (Völkerwanderung, Hunnenzeit) als Fliehburg für einen ganzen Stamm. Ein mittelalterlicher Ringwall ist auch in Schönau erhalten. Er befindet sich etwa 1100 m ONO der Pfarrkirche im Einbachholz (Plan Nr. 456). Der kleinräumige Ringwall, der wohl mit einem Palisandenzaun verstärkt war, bot allenfalls bei gelegentlichen kleinen Auseinandersetzungen und Fehden einen bescheidenen Schutz. Der ebenerdige Ansitz wird wie folgt beschrieben: „Auf einem nach W gerichteten, bewaldeten Kiesabbaues ein leicht ovaler Ringwall von 41 (OW) mal 33 (NS) m Durchmesser mit streckenweise vorgelagertem Graben. Deutlich ausgeprägt erstreckt sich der Wall von NW über N und O bis auf die S-Seite; den restlichen Abschnitt bildet eine kräftige Böschung. Der vorgelagerte Graben ist auf der N-Seite bereits von einer Abraumhalde der Kiesgrube bis an den Wallfuß überdeckt; von NO bis zum S der Anlage ist er gut erkennbar und geht von dort aus bis zur W-Seite in eine schwach ausgeprägte Berme über. Vom ebenen Innenraum her steigt der Wall um 0,4 bis 0,6 m an, fällt dann bis zu 1 m zur Grabensohle ab, die nur 0,4 m in das umgebende Gelände eingetieft ist. Neben diesen Ringwällen oder Burgwällen, wie derartige Befestigungen auch genannt werden, finden sich in unserer Gegend auch Burgställe, das sind frühmittelalterliche Wehranlagen abseits der Siedlungen, die heute völlig verfallen sind. Unmittelbar östlich des Pfarrhofes in Bruck befindet sich ein solcher Burgstall, den man als „Turmhügelstelle“ bezeichnet. „Die Turmhügel stellen kleinräumige Anlagen dar, die zum Teil auf Bergsporen, auf Geländerücken und an Berghängen die Gunst des Geländes auszunutzen wussten, die aber auch nicht in ausgesprochenen Tallagen fehlen, wo sie durch die Errichtung des künstlichen Hügels einen erheblichen Arbeitsaufwand erforderten, wozu in der Regel noch die Anlage eines umfassenden schützenden Wassergrabens hinzukam.